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Vorstandsmitglied des Unions Arabischen Mediziner in Europa zu besuch Syrien und syrischen Flüchtlingslagern an der türkischen Grenze

Dr. med. Sayed Tarmassi, BraunschweigAm 22.12.12 habe ich im Rahmen einer humanitären Hilfe als Arzt, eine Reise nach Syrien über die Türkei unternommen. Die Lage ist dort sehr schwierig. An der Grenze zu der Türkei im Gebiet Atma, haben sich die Flüchtlinge aus Syrien in Zelten niedergelassen. Das sind Gebiete, wo der Boden kalt, nass und matschig ist. Das Gehen ist sehr erschwert, weil man bis zu den Knie versinkt. Es ist sehr kalt und es hat dazu viel geregnet, sodass die Temperaturen bei 0°C liegen.  Holz wird zum Heizen und Kochen verwendet. Es fehlt an allem: Essen, Trinken, Unterkunft und Kleidung usw.

Viele von den Flüchtlingen leiden durch die schlechten Verhältnisse an an Atemwegserkrankungen und Rheuma. Diese Menschen, die vom Land um ihr Leben geflohen sind, sterben hier täglich an Lungenentzündungen, weil sie nicht behandelt werden können. Die Kinder vermissen jegliche Art von Grundbedürfnisse, wie die Schule und Spielzeuge. Es kann sich keiner um die Kinder kümmern. Durch die Flugzeugbombardierungen und Panzergeschosse haben viele von diesen Kindern ihre Väter, Geschwister und Mütter in Syrien verloren.

Es ist eine Tragödie, die das Herz traurig macht und zu Tränen rührt.  Ich habe dann die Stadt Ad Dana, die ca. 15 km von der türkischen Grenze Rehanli entfernt liegt, besucht. Dort habe ich örtliche Krankenhäuser besucht. Ein kleines Krankenhaus hat nur 10 Betten zur Verfügung und müsste am Tag 50-100 Verletzte aufnehmen, sodass die privaten Häuser in der Umgebung Verletzte mitaufnehmen müssen.

Es ist jetzt fast 14.30 Uhr in Syrien und wir müssen auf jeden Fall die Syrische Hoheit bis 16.00 Uhr verlassen haben, um über die Grenze in die Türkei zu gelangen. Jetzt stellten wir uns die Frage, ob wir in Syrien bleiben um weiter zu ziehen oder ob wir wieder in die Türkei zurückgehen. Wir haben uns dafür entschieden in Syrien zu bleiben, um weitere Gebiete zu besuchen.

Wir sind weiter in die Stadt Al Atarib gereist, sie liegt ca. 20 km von der Türkischen Grenze entfernt. Hier konnte man die Zerstörung von Häuser und Straßen sehen, sogar Bäume und Tiere sind davon nicht verschont geblieben. Manche Häuser sind komplett verbrannt.

Nach Al Atarib fuhren wir in Richtung Sahaara, ein kleiner Ort. Hier sah man zerstörte Häuser, Wohnungen, Gebäude und Straßen. Nun ist es 15.40 Uhr und wir müssen zurück zur Grenze. Es war ein Kampf gegen die Zeit. Wir wussten nicht, wo wir in Syrien übernachten sollten oder könnten. Jetzt brauchten wir noch Kraftstoff, in einem Land, wo man ihn nicht an jeder Ecke bekommt. Wir fragten bis wir endlich Kraftstoff bekamen.

Wir fuhren zurück. Trotz massiver technischer Probleme mit dem Fahrzeug, haben wir es nur mit ganz viel Glück über die Grenze in die Türkei geschafft.

Es fehlen Ärzte in anderen Städten, wie in Masyaf Salma. Hier ist die Lage aber noch viel gefährlicher. Ich habe mich jedoch dafür entschieden hinzufahren. Ein Teil liegt im westlichen Gebiet von dem Kurdischen Gebirge in den west nördlichen Syrien, ca.35 Km entfernt von der türkischen Grenze Yayaldai und ca. 850 m über dem Meeresspiegel. Sie liegt nah an den Truppen von der Regierung, sodass das Gebiet tagtäglich von vielen Bomben und Raketen angegriffen ist.

An dem Tag als ich angekommen bin, wurde die Stadt mit 10 Fässern explosivem Sprengstoff aus der Luft mit Hubschraubern beworfen. Das Krankenhaus wurde vor 2 Monaten an einem Freitag vollständig bombardiert. Ein kleines städtisches Krankenhaus ist seit 7 Monaten außer Betrieb.

Jetzt wurde ein Haus zu einem Krankenhaus umfunktioniert, trotzdem fehlen alle Mittel um es überhaupt ein Krankenhaus nennen zu dürfen. In der Nacht ist sehr kalt. Holz wird zum heizen angezündet, doch es reicht nicht aus zum wärmen. Es gibt keine Fenster, es ist alles zerstört. Sie verschließen die Fenster mit Plastik. Obwohl ich meine Kleidung anhatte und extra 2 Decken für mich besorgt wurden, konnte ich die Nacht nicht schlafen, es war sehr kalt. Durch das Plastik an den Fenstern und dem Wind, gab es die ganze Nacht schreckliche Geräusche. Durch das zünden von Holz, bekam man fast keine Luft. Trotz meiner Erschöpfung, konnte ich kaum meine Augen zu machen. Am nächsten Tag bin ich trotzdem früh aufgewacht, nachdem ich etwas meine Augen geschlossen hatte. Nachdem ich ein Stück Brot mit einer Dattel gegessen habe, konnte ich nicht im Raum bleiben. Ich musste mich bewegen, mit der Hoffnung das mir wärmer wird. In der Umgebung sieht man, das fast alle Häuser leer stehen, da die Menschen geflüchtet sind. Die Bäume sind zum Teil zerstört und zum anderen Teil sind die Früchte, da sie nicht geerntet wurden, verdorben.

Man sah außerhalb des Gebiets Gebirge, Täler und Flüsse, es sah fast so aus wie im Paradies. Dadurch konnte ich ein bisschen die Tragödie in Vergessenheit verdrängen. Leider hielt dieser Genuss nicht lange an. Plötzlich sah und hörte ich mehrere Hubschrauber, sie warfen Sprengstofffässer, die zum Teil schreckliche Explosionsgeräusche verursachen, ab. Sie warfen diese Fässer, die zum Teil mehr als 500 Kg wiegen spontan, sporadisch oder Zufall mäßig ab. Manche Fässer explodieren in der Luft, manche am Boden und manche explodieren nicht. Eine von denen die nicht explodierten, konnte ich mit meiner Kamera aufnehmen. Die Menschen hier haben keine Schutzmöglichkeit, kein Lager oder irgendetwas, wo sie sich schützen können.

Für die Menschen hier ist ein dunkler Tag, wenn die Sonne scheint, da die Bedingungen für Flugzeuge optimal sind. Wenn diese Fässer explodieren, entleeren sich daraus viele Nägel, Metallstücke und explosive Stoffe, sodass diejenigen die getroffen werden keine Chance zum überleben haben. Egal welche Sprachen ich hier benutze und Wörterbücher verwende, werde ich es nicht genauer beschreiben können. Es ist eine Tragödie im wahrsten Sinne des Wortes.

Meiner Meinung nach haben die Aufständische im Ausland, keine Ahnung, wie das Volk dort leidet und die Hilfsorganisationen erfüllen nicht im geringsten die Bedürfnisse der Menschen dort. Daher appelliere ich an jeden Menschen der noch Gefühle, Mitgefühl und menschlich ist, den dortigen Menschen bedingungslos zu helfen, um diese Schmerzen und Wunden des Volkes zu lindern. Ich appelliere an die Aufständische außerhalb des Landes, das sie sich einigen, die Situation genauer studieren und passende logistische und strategische Pläne schmieden, um die notwendigen Bedürfnisse wie Medizin, Essen, Kleidung und Unterkunft zu sichern. Die Aufständischen sollen auf jeden Fall die Interessen des Landes im Auge behalten und nicht ihre.

1- https://www.youtube.com/watch?v=DXINrjTWyAw


2- https://www.youtube.com/watch?v=koEOSTmTK9Q

 

3- https://www.youtube.com/watch?v=kTQHENJSF0g

 

4- https://www.youtube.com/watch?v=TgVySDCMcgs

 

5- https://www.youtube.com/watch?v=La4uyYhoCV0

 

6- https://www.youtube.com/watch?v=VWDTtZKkQu0

 

7- https://www.youtube.com/watch?v=PIV8wGbw3vc

 

Erstellt von: M. Dongowski freigegeben von: Dr. med. Sayed Tarmassi, Braunschweig

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Internet: http://www.dr-med-tarmassi.de